Presse 2021
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Bayerlein-Schule erhält Berufswahl-Siegel
Sonderpädagogisches Förderzentrum zum dritten Mal ausgezeichnet –
Schüler schnuppern Arbeitsluft
am 23.10.2021 in der PNP
Stolz hält Schülersprecher Mustafa Mardinli das Berufswahl-Siegel in den Händen, das seine Hans-Bayerlein-Schule erhalten hat – nur zwei Schulen schafften das zum dritten Mal. Mit ihm freuen sich Beratungslehrerin Birgit Eichberger (l. von oben), Schulsozialarbeiterin Sonja Bielmeier und Rektorin Reinhilde Galler sowie die Konrektorinnen Dolores Moeller (r. oben) und Susanne Spreitler. − Foto: Danninger
Von Franz Danninger
Für „herausragende Projekte und Angebote zur Berufsorientierung“ hat
die Hans-Bayerlein-Schule das Berufswahl-Siegel im Bildungswerk der
Bayerischen Wirtschaft erhalten. Die Schule, die Sonderpädagogisches
Förderzentrum (SFZ) ist, hat das Siegel zum dritten Mal bekommen
nach 2014 und 2018. Das bedeutet einen kleinen Ritterschlag, denn
nur zwei Schulen in Niederbayern, Schwaben und Unterfranken ist
dieses Triple heuer gelungen. Insgesamt wurde die Auszeichnung in
diesem Jahr an 42 bayerische Schulen verliehen. Über allem Bemühen
steht die Frage an die Schüler: „Was willst du werden?“ Die
Berufswahl bestimmt, wie ihr Alltag aussehen wird und welche Chancen
sich ihnen bieten.
„Darum unterstützt die Hans-Bayerlein-Schule, in Passau ihre Schüler
unter anderem mit betreuten Betriebspraktika und
Betriebserkundungen,Projekten mit Betrieben in der Region und
Einzelberatungen durch die Schulsozialarbeit und die Berufsberaterin
der Agentur für Arbeit bei der Entscheidungsfindung“, heißt es in
der Begründung des Bildungswerks.
Das Siegel war diese Woche in einer Online-Konferenz vergeben
worden, rund 200 Teilnehmer hatten sich dazugeschaltet. „Ich wünsche
allen ein glückliches Händchen bei der Berufswahl“, hatte dabei
Kultusminister Michael Piazolo formuliert. Die Auszeichnung wird für
besonders innovative Hilfen bei der beruflichen Orientierung
vergeben.
Welch buntes Instrumentarium die Hans-Bayerlein-Schule hier
auffährt, das zählt Hans Sailer auf, der namens der Handwerkskammer
Passau gratuliert. Das Programm „locker bleiben“ bereitet die
Schüler in rollenbasierten Übungseinheiten auf schwierige
Situationen vor. „Hier sind die Oberstufen-Teams digital vernetzt.
Es wurden auch Tablet-Koffer angeschafft“, lobt Sailer. Mit der App
„Oabat“ und der Medienbox (inklusive virtueller Brillen) können die
jungen Leute eintauchen in Berufe mit Hilfe von 360-Grad-Ansichten.
Ausbildungsplätze werden online erkundet. „Aber auch viele
handwerkliche Projekte, zum Beispiel mit einem Maler oder das
Graffiti-Projekt fördern die jeweiligen künstlerischen Fähigkeiten“,
sagt Sailer. In einem Mobilitätstraining üben die Schüler in der
Realität, wie sie überhaupt zu Firmen, Einrichtungen und Behörden
hinkommen.
Eine besondere, neue Komponente ist das „Neuro-FeedbackTraining“,
das das SFZ in Zusammenarbeit mit der Uni Würzburg einsetzt:
Aufmerksamkeit, Ausdauer und Konzentration sollen so gefördert
werden, nicht nur im Unterricht.
Bertram Brossardt machte in der Video-Schalte klar, dass jeder
Abbruch von Lehre oder Studium eine Niederlage seien, für den
Betroffenen und für den Betrieb. Deshalb unterstütze die Vereinigung
der Bayerischen Wirtschaft (vbw) dieses Programm zur optimierten
Ausbildungswahl zu 100 Prozent, sagte der vbw-Hauptgeschäftsführer.
Mehr Praxis geht nicht: Hala und Andreas aus der 5. Klasse reparieren unter Anleitung des Hausmeisters Sepp Fürst ein Pult aus ihrer Klasse. - Foto: Schule
Das alles hört das Team um Rektorin Reinhilde Galler natürlich mit
Freuden. Selbstbewusstsein und Selbständigkeit zu stärken sei für
die Schüler ihrer Schulart noch um ein Stück herausfordernder als
bei den meisten anderen. Galler zählte die zahlreichen Kooperationen
auf, die die Schule eingeht mit Betrieben und Behörden, um die
Kinder so nah an die Praxis heranzuführen wie nur möglich. „Bereits
ab der ersten Klasse achten wir darauf, dass unsere Schüler
notwendige Schlüsselqualifikationen erwerben, die sie später im
Berufsleben brauchen“, so Rektorin Reinhilde Galler.
„Neben den Berufsvorbereitenden Maßnahmen ist es uns jedoch auch
wichtig, dass sie junge Erwachsene mit ,Lebenskompetenz‘ werden.“
Die Jugendsozialarbeiterin Sonja Bielmeier und die Rehaberaterin
Verena Stockbauer von der Agentur für Arbeit unterstützen die
Schüler, Eltern und Lehrkräfte dabei. „Neue Konzepte zum Erwerb von
Alltagskompetenz und Konfliktlösekompetenz sowie die Einbindung
neuer digitaler Komponenten sind für ein erfolgreiches Erwerbsleben
ebenfalls wichtig und werden bei uns im Unterricht eingebaut“, sagt
Reinhilde Galler. Die Siegel-Verleihung sei „zusätzlicher Rückenwind
auf dem individuellen Weg“