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Sonderpädagogisches Förderzentrum Passau

Presse 2021

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Ideal gefördert in die Schullaufbahn starten
Die Schulvorbereitende Einrichtung der Hans-Bayerlein-Schule stellt sich vor – Anmeldung läuft, Plätze sind noch frei

am 17.02.2021 in der PNP

 

Ideal gefördert in die Schullaufbahn starten

Das Individuum im Fokus: Die SVE-Gruppenleiterinnen Katarina Weber (l.) und Julia Lorenz-Donaubauer mit der kleinen Aya, die hier gefördert wird.          Foto: Munzinger/PNP

 

Eigentlich wäre gerade ordentlich was los in den Räumen der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) der Hans-Bayerlein-Schule, auch bekannt als das Sonderpädagogische Förderzentrum Passau (SFZ). Gäbe es kein Corona, würden hier, am Dienstagvormittag, insgesamt 15 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in zwei Räumen individuell und intensiv betreut. Sie würden miteinander basteln, spielen und unter den Augen der Gruppenleiterinnen lernen, bei allem, was sie tun. Normalerweise gäbe es auch einen Tag der offenen Tür, an dem sich Eltern ein Bild von der Einrichtung machen können. Aber heuer geht das nunmal nicht. Also hat die SFZ die PNP zu einem Pressetermin eingeladen, um zu zeigen, wie Kinder mit Förderbedarf hier auf die Schullaufbahn vorbereitet werden.

Die SVE bildet quasi das Fundament der Erziehung am SFZ. In zwei Zwölfergruppen sollen hier Kinder, die in bestimmten Bereichen Nachholbedarf im Vergleich zu ihren Altersgenossen haben, spielerisch lernen. Die Studienrätin Regina Thiery, Stufenleiterin und verantwortlich für das SVE, erklärt: "Im Fokus stehen bei uns Lernen, Sprache und die emotional-soziale Entwicklung." Betreut werden die Kinder von zwei Heilpädagoginnen, die jeweils drei Wochen pro Stunde von einer Studienrätin des SFZ unterstützt werden.

"Es ist schon schade", sagt Schulleiterin Reinhilde Galler, als sie einen der beiden großen SVE-Räume im Erdgeschoss ihrer Schule betritt. "Eigentlich wären beim Tag der offenen Türe die Eltern hier, es gäbe Kaffee, der Elternbeirat würde Fragen beantworten. Und wir würden den Besuchern live zeigen, wie die Betreuung hier aussieht."

Jetzt ist einer der beiden großen Gruppenräume verwaist. Jede Menge buntes Spielzeug stapelt sich auf einem Tisch, dazu Bögen zum Ausmalen, Arbeitsblätter. An einer Wand hängt noch der straff organisierte Tagesplan, der den Kindern zeigt, wer welche Aufgabe übernehmen soll. Aber die Kinder sind daheim. Nicht so die Gruppenleiterinnen. Die beiden Heilpädagoginnen Julia Lorenz-Donaubauer und Katarina Weber würden sich ohne Corona gerade um ihre Schützlinge kümmern. Derzeit sei aber nur jeweils ein Kind in der Notbetreuung. "Die Situation ist ziemlich bedrückend", sagt Lorenz-Donaubauer. Ihre Kollegin Katarina Weber ergänzt: "Wir tun aber, was wir können, um dem individuellen Bedarf der Kinder auch aus der Entfernung gerecht zu werden." Das könne natürlich den Schulalltag niemals voll ersetzen und sei auch für die beiden Erzieherinnen belastend, ergänzt Lorenz-Donaubauer. "Vor allem, wenn man mitkriegt, wie es jedem Einzelnen daheim geht."

Denn der Einzelne, das Individuum, soll hier immer im Vordergrund stehen, betonen die beiden. Damit jedes Kind ideal gefördert werden kann, werden Sie vor Beginn ihrer Zeit im SVE fachmännisch begutachtet, erklärt Regina Thiery: "Dieses Gutachten ist dann das Fundament für unseren Förderplan." Der sei aber nicht in Stein gemeißelt, sagt Lorenz-Donaubauer: "Dieser Förderplan wird ständig in Absprache mit den Eltern aktualisiert und an die Bedürfnisse des Kindes angepasst." Ein individueller Förderplan sei die eine Voraussetzung für eine gute Schulvorbereitung, sagt Lorenz-Donaubauer. Damit diese Pläne auch ordentlich umgesetzt werden können, brauche es vor allem eines: einen festen Tagesablauf.

Ab 7.30 Uhr kommen die Kinder an. Wenn sie um 13 Uhr die Schule verlassen, haben sie ein umfassendes Betreuungsangebot hinter sich: den Morgenkreis, betreute Einzelarbeit am Tisch, freie Spielzeiten, Sportangebote und vieles mehr. "Es ist wichtig, dass die Kinder diese feste Struktur haben, damit sie sich zurechtfinden und gut lernen können", sagt Lorenz-Donaubauer. Nicht immer falle den Kindern dabei auf, dass sie lernen, sagt Weber mit einem Augenzwinkern: "Wir achten darauf, dass die pädagogischen Inhalte gut verpackt sind. Die Verpackung ist das A und O für die Kinder."

Maximal dauert die Förderung hier drei Jahre, bis die Kinder ins schulpflichtige Alter kommen. "Zum Abschluss machen wir mit den Eltern eine Schullaufbahnberatung", sagt Thiery. Übrigens: Nicht alle Kinder wechseln von der SVE an die Hans-Bayerlein-Schule. Thiery versichert: "Wir beraten vollkommen ergebnisoffen. Wir freuen uns sogar, wenn ein Kind nach dem SVE auf eine andere Schule gehen kann, weil es so gute Fortschritte gemacht hat." Lorenz-Donaubauer nickt eifrig: "Genau das ist ja unser Ziel."

-red:Johannes Munzinger