Presse 2020
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Klassenfahrt mal zwei
bpb-Schpülerwettbewerb: Zwei von zwölf ersten Plätzen gehen nach Passau
am 04.02.2020 in der PNP
Jubel auch im SFZ: Rektorin Reinhilde Galler (links), Hans-Georg
Lambertz (Mitte) und Klassenleiterin Natalie Neuser (rechts) freuten
sich mit der Klasse 7/8.
−Foto: Schule
Freudentränen flossen am Montagvormittag in der
Hans-Bayerlein-Schule. Hans-Georg Lambertz, Leiter des
Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung, kam
mit guten Nachrichten ins Klassenzimmer der Klasse 7/8. Sie belegte
in der Kategorie "Bildung für ein besseres Leben" den ersten Platz
und gewann eine einwöchige Reise nach Bonn.
Die Überraschung war den Buben und Mädchen anzusehen, als am
Vormittag Lambertz mit Kameraleuten und Direktorin in den Unterricht
platzte. Mit der Auszeichnung gerechnet hatte keiner von ihnen,
ebenso wenig mit dem Erscheinen der Delegation aus Bonn. "Ich freue
mich immer wahnsinnig, wenn ich die überraschten Gesichter sehe. Das
ist wohl der schönste Teil meines Jobs", verriet Lambertz.
Die Reise sei für ihre Schüler etwas ganz Besonderes, erklärte
Rektorin Reinhilde Galler. "Viele Eltern haben nicht die
finanziellen Mittel, um so zu verreisen." Entsprechend aus dem
Häuschen waren die 14 Schüler, die an Aktions- und Projekttagen
sowie im Unterricht sechs Infotafel erarbeiteten und bei der bpb
einreichten. Dabei untersuchten sie nicht nur auf welchen
Kontinenten Kindern das Recht auf Bildung verwehrt bleibt, sondern
auch wo direkt in Deutschland bei Bildungsangeboten nachgebessert
werden sollte. Außerdem stellten sie die Kinderrechtsaktivistin
Malala Yousafzai vor und sammelten mit dem Verkauf von
Nikolaus-Tüten Spenden für den Verein Elote. "Dass Schule das
wichtigste ist, um später im Leben voranzukommen", hat
Klassensprecherin Victoria aus dem Projekt gelernt. Ein Wertewandel
weg von der lästigen Schulpflicht hin zum hohen Gut der Bildung ging
in den Kindern vor, meinte Rektorin Galler.
"Bei den Schülern ist ganz viel hängen geblieben", freut sich
Klassenleiterin Natalie Neuser. Schon vor zwei Jahren hatte sie mit
einer Klasse den bpb-Wettbewerb und eine Fahrt nach Leipzig
gewonnen: "Ich hätte nicht gedacht, dass es überhaupt möglich ist,
so schnell wieder dranzukommen." Vor allem die Tatasache, dass der
Wettbewerb schulartübergreifend ist und sie sich so gegen Beiträge
von Gymnasien durchsetzten, bedeute den Schülern des
Sonderpädagogischen Förderzentrums viel.
Inhaltlich habe man keine Unterschiede gemerkt zu Arbeiten anderer
Schulen, bekräftigte Lambertz, der die nächsten beiden Wochen durch
Deutschland tourt, um die Preisträger zu überraschen. "Wir wählen
nur Klassen aus, wo sicher ist, dass wirklich alle Schüler
mitgewirkt haben. Wir sind kein Hochleistungs-, sondern ein
Breitensportwettbewerb. Das Team ist gefragt."
Der Wettbewerb stand weltweit allen deutschsprachigen Schulen offen.
Insgesamt zwölf Aufgabenstellungen zu Heimat, Plastik oder Frauen in
der Politik hatten die rund 2500 teilnehmenden Klassen zur Auswahl,
in jeder Kategorie wurde ein erster Platz vergeben. Dreimal ging
dieser nach Bayern, zweimal davon nach Passau.
Auch das Auersperg-Gymnasium erreichte zum ersten Mal Platz 1. Auf
die Frage "Künstliche Intelligenz – übernehmen Computer die Macht?"
verpackte die 9b ihre Antworten in eine Infobroschüre. Insbesondere
die ansprechende und altersgerechte Gestaltung überzeugte dabei die
Jury.
Gemeinsam mit Sozialkunde-Lehrerin Katharina Martin untersuchte sie,
was Algorithmen und Filterblasen sind, unterschied zwischen
künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen und kam zu dem
Schluss: Roboter in der Pflege sind gar nicht so unrealistisch. Dazu
befragte die Klasse per Skype-Interview Experten von der Universität
Berkeley und einem Schweizer Unternehmen.
Zum dritten Mal machte die Klasse bei dem Wettbewerb mit,
entsprechend groß war die Freude. "Ich habe es schon geahnt, aber
nicht, dass wir so gut abschneiden", freute sich ein Schüler. Für
ihren Beitrag bekommen die Neuntklässler eine Klassenfahrt nach
Berlin samt Treffen mit der Kanzlerin gesponsert. Sogar die zweite
in diesem Jahr, denn die Studienfahrt in die Hauptstadt ist
ebenfalls bereits gebucht. Kein Problem, mein Direktor Christian
Zitzl, Berlin sei schließlich groß genug, um mehrmals hinzufahren.
-red: amr