Presse 2019
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Deutschlands beste Blattmacher
Bundesweiter Schülerzeitungspreis
geht an die Hans-Bayerlein-Schule –
2000 Euro Preisgeld
am 13.03.2019 in der PNP
Erst im Juli 2018 erhielt die Redaktion der Schülerzeitung "Kunterbunte
Schatztruhe" den 1. Preis der Förderschulen in Bayern. Damals
überreichte Landtagspräsidentin Barbara Stamm (r.) die Urkunde an die
Schüler rund um Lehrer Alexander Lampe (l.).
− Foto: Alexandra Beier/StMUK
Schreiben, fotografieren, layouten: Bis eine Zeitung das Licht der
Welt erblickt, gibt es viel zu tun, zu beachten und zu entscheiden.
Dass sich die Mühe lohnt, konnten jetzt Schüler der
Hans-Bayerlein-Schule erfahren. Beim deutschlandweiten
Schülerzeitungswettbewerb des Bundesverbands Jugendpresse e.V.
erreichten sie den 1. Platz in der Kategorie Förderschulen. Zusammen
mit dem Sonderpreis "Unter die Lupe genommen – Sicherheit und
Gesundheit an Schulen" darf sich die Schule über ein Preisgeld von
2000 Euro freuen.
Die "Kunterbunte Schatztruhe" ist nicht wirklich das, was man sich
unter dem Namen vorstellt: Schwarz und grau dominieren die
Titelseite der preisgekrönten Schülerzeitung – "Schmerzen" ist das
Thema der mittlerweile 14. Ausgabe. Es geht um Gewalt an Schulen,
Mobbing in den Klassen, Liebeskummer und auch um das Thema
Selbstverletzung. "Den Sonderpreis haben wir wohl gewonnen, weil wir
uns auch mit dem Thema Ritzen beschäftigt haben", meint Alexander
Lampe.
Der Lehrer betreut schon fast seit zehn Jahren die wechselnden
Redaktionen der Schülerzeitung. Doch genau weiß er es auch nicht,
denn die Preisverleihung findet erst am 10. Juni im Berliner
Reichstag statt. Just ein Jahr, nach dem die "Kunterbunte
Schatztruhe" zu Bayerns bester Schülerzeitung erkoren wurde. Den
Preis verlieh damals Landtagspräsidentin Barbara Stamm (PNP
berichtete).
Welche Schüler genau nach Berlin zur Preisverleihung fahren, ist
noch ungewiss. Denn viele Mitglieder der Redaktion haben schon ihre
Schulzeit beendet. "Ich möchte es möglichst vielen neuen und alten
Schülern ermöglichen, die Reise mitzumachen", sagt Lampe über die
schwierige Entscheidung. Seinen ehemaligen Schülern hat er schon
Bescheid gesagt, "einige haben sich für den Termin sogar schon
Urlaub genommen."
Die Freude über die Auszeichnung ist sichtlich groß, der Aufwand war
es schließlich auch: Die Schüler mussten ihre Themen recherchieren,
die Artikel schreiben, geeignete Motive für Fotos finden und die
Bilder anschließend bearbeiten. Die Artikel wurden wieder und wieder
durchgegangen, umgeschrieben und so lange verbessert, bis auch jeder
Schüler mit dem Ergebnis zufrieden war. Ein halbes Jahr lang wurde
am Blatt gearbeitet, einmal die Woche traf sich die zehnköpfige
Redaktion, bestehend aus Schülern der 8. und 9. Klasse, mit Lehrer
Lampe. Der leitete die Schüler zwar an, doch die Themen zu finden,
überließ er ganz seinen Schützlingen. "Mein Thema wäre es nicht
gewesen, aber die Schüler hatten den besseren Riecher, wie es
aussieht", sagt er. Ob die aktuelle Redaktion wieder so treffsicher
auswählt? Die Arbeiten an der nächsten Ausgabe laufen schon, dieses
Mal geht es um Geschlechterrollen. Auch nicht das Wunschthema von
Lampe, doch die Schüler dürfen frei entscheiden.
Die Schulleiterin Reinhilde Galler ist vom Erfolg der Schülerzeitung
begeistert, nicht nur wegen des Preisgeldes: "Die Schüler lernen bei
so einem Projekt, selbst Inhalte auszuwählen und zu bearbeiten. Wenn
dann am Ende noch ein solches Produkt herauskommt, auf das die
Schüler zurecht stolz sein können, dann ist das besonders schön."
-red: Oliver Glombitza