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Sonderpädagogisches Förderzentrum Passau

Presse 2015

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Kunst soll noch mehr Schule machen
Neues Projekt "Kultur- und Schulservice" startet im Januar mit Angeboten für Schüler − Idee kommt aus Bamberg
am 21.12.2015 in der PNP

 

 

 

 

Salzweg. Unter dem Motto "Freude am Lernen mit regionaler Kunst und Kultur" werden künftig über eine Online-Datenbank kulturpädagogische Projekte mit Künstlern angeboten, die den Alltagsunterricht in Grund-, Mittel- und Förderschulen in Stadt und Landkreis Passau bereichern sollen. Finanziell unterstützt wird dieser Service vom Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat sowie von der Sparkassenstiftung Passau. Träger ist das Regionalmanagement des Wirtschaftsforums Passau.
Was es mit der Plattform "Kultur- und Schulservice Passau" (KS:PA) auf sich hat, erklärte Heidemarie Bartl vom Wirtschaftsforum Passau 50 Lehrkräften in den Räumlichkeiten der Grund- und Mittelschule Salzweg. Aus einer Datenbank mit vielfältigen kulturpädagogischen Angeboten können Lehrkräfte entsprechend auswählen. Der Künstler kommt in die Schule und arbeitet gemeinsam mit den Schülern am Projekt.

Natur erleben und kreativ sein
Drei konkrete Beispiele: Christian Zeitler bietet für Grundschüler einen Zeichenkurs an, in Verena Schönhofers Projekt "Land Art" lernen sie die Natur als kreativen Spielraum kennen sowie einen achtsamen Umgang mit der Natur. Förderschüler stellen gemeinsam mit der freischaffenden Malerin Ulrike Hornung Papier her.
Zwei Jahre lang haben Hubert Huber, Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler Niederbayern, Klaus Jeggle, Schulrat am Staatlichen Schulamt Passau, Elke Scherling, Lehrerin an der Hans-Beyerlein-Schule Passau, Rolf Witt, zuständig für die technische Umsetzung, Heidemarie Bartl vom Wirtschaftsforum, Klaus Froschhammer, Leitender Regierungsdirektor, und Dr. Wilfried Hartleb, Kulturreferent am Landratsamt ein Konzept ausgearbeitet, das nun den Namen KS:PA trägt.
Die Idee des Kultur- und Schulservices hat Lehrerin Elke Scherling aus Bamberg in den Landkreis Passau gebracht. Aufgrund ihrer positiven Erfahrungen mit dem dortigen Service (KS:BAM) regte sie beim hiesigen Schulamt und beim Landratsamt an, einen solchen Dienst auch in Passau anzubieten und stieß auf reges Interesse. Denn Kunst und Bildung gehörten eng zusammen, sagt Klaus Jeggle. "Sie schärft die Wahrnehmung, das differenzierte Sehen, die Auseinandersetzung mit der Umgebung", schätzt er Kunst als wichtigen Faktor auch für das spätere Arbeitsleben. Er sieht in dem Service ein besonderes Angebot für den Landkreis. Ähnliches sei ihm in Niederbayern nicht bekannt. In Bamberg ist der Dienst auch für Kindergärten, Realschulen und Gymnasien verfügbar. Eine Ausweitung auf diese Bereiche seien auch im Landkreis denkbar, erklärt Heidemarie Bartl.
Mit Hubert Huber ist ein gut vernetzter Künstler aus der Region im KS:PA-Organisationsteam. Um Kontakte zu weiteren Künstlern zu knüpfen, sei man aber auch auf Ideen der Lehrkräfte angewiesen und für Anregungen dankbar, so Heidemarie Bartl. "Wir wollen qualitativ hochwertige, aber berechenbare Projekte anbieten", erklärt Klaus Jeggle.

Vorerst ein Projekt pro Schule
Wer an Angeboten interessiert ist, kann für das Künstlerhonorar, Material- und Fahrtkosten einen Förderantrag beim Wirtschaftsforum einreichen. Bei Bewilligung werden Projekte mit 60 Prozent der Gesamtkosten, und einer maximalen Höhe von 300 Euro bezuschusst. Den Rest muss die Schule selbst tragen. Dementsprechend können − sofern die Höchstsumme ausgeschöpft wird − für das Pilot-Schuljahr 2015/2016 bei einer Gesamtfördersumme von
5000 Euro 17 Projekte gefördert werden. Für das erste Jahr gilt: vorerst ein Projekt pro Schule. Man versuche das Volumen für die Folgejahre aber noch zu erhöhen, so Heidemarie Bartl. Nicht gefördert werden Ausflüge, Übernachtungen, Abschlussfahrten, Präventionsprojekte, einmalige Anschaffungen der Schule, Personalkosten der Schule und Verpflegung. Neben der Angebote für die Schulen gelte es die Plattform als allgemeine Angebotsfläche kunst- und kulturschaffender Personen und Institutionen in der Region zu nutzen, sagt Heidemarie Bartl. Offiziell online geht die Seite des KS:PA nach den Weihnachtsferien. Bewerbungsschluss für Förderanträge ist der 29. Februar 2016.

 

- red:Lorenz Klumpp