Presse 2017
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Kinder und Kunst in der Hans-Bayerlein-Schule
Wirtschaftsforum der Region Passau lässt
Schule und Kultur verschmelzen
am 29.06.2017 in der PNP
Regen die Schüler zur Kreativität an: die Künstler Christian Schafflhuber und Hannelore Eisner(l.), sowie Konrektorin Dolores Moeller (v.r.), Jugendsozialarbeiterin Sonja Bielmeier, Lehrer Thomas Lindlein und Elisabeth Ernst, Projektmanagerin des Kultur- und Schulservices in Passau Stadt und Land. Die Kinder der Klassen fünf und sechs sitzen um die steinernen Kunstwerke und eine Maske aus dem Schwarzlichttheater. – Foto: Mooser
Von Alina Mooser
Weiße Masken und behauene Steine deuten schon auf die Projekte hin,
mit denen sich derzeit die Buben und Mädchen der
Hans-Bayerlein-Schule beschäftigen: Steinbildhauerei und
Schwarzlichttheater. Steinbildhauer Christian Schafflhuber aus
Tittling und Hannelore Eisner aus Passau bringen den Schülern der
fünften bis achten Klassen ihre Kunst nahe und stoßen auf große
Begeisterung.
Gemeinsam mit den Künstlern dürfen die Kinder und Jugendlichen
kreativ werden und kommen gleichzeitig mit der Kultur aus der Region
in Berührung. Die Projekte sind Teil der Initiative des Kultur- und
Schulservices Passau Stadt und Land. Der Kultur- und Schulservice,
angesiedelt am Wirtschaftsforum der Region Passau, gehört zu einem
bayernweiten Netzwerk, das kunst- und kulturpädagogische Projekte an
Schulen und Kindergärten fördert, initiiert und vernetzt. Dabei seht
vor allem die Zusammenarbeit mit regionalen Künstlern und
Kulturinstitutionen im Vordergrund.
Gefördert werden die Projekte vom Bayerischen Staatsministerium für
Finanzen für Landesentwicklung und Heimat mit Mitteln des
Regionalmanagements Passau und der Unterstützung der
Sparkassenstiftung Passau mit Mitteln in Höhe von 15000 Euro.
Christian Schaffhuber zeigt auf dem Schulhof das Ergebnis seiner
Zusammenarbeit mit den Schülern: Viereckige Steinblöcke, verziert
mit den unterschiedlichsten Motiven. Der Künstler lässt den
Jugendlichen freie Wahl, wenn es darum geht, etwas in die Sand- und
Kalksteine zu meißeln. Er möchte den Schülern „nicht reinreden“, sie
sollen sich selbst verwirklichen dürfen.
Das Werkzeug bringt er selbst mit, auf dem Hof probieren sie dann
ihre kunsthandwerklichen Fähigkeiten aus. Ihrer Fantasie sind keine
Grenzen gesetzt – jede Idee darf in Stein gemeißelt werden.
„Mittlerweile haben wie eine stolze Sammlung von Werkstücken, die
die Schüler in Einzel- und Teamarbeit geschaffen haben“, erzählt
Schafflhuber. Die kleinen Kunstwerke sollen in der Schule
installiert werden.
Die Buben und Mädchen erleben den Prozess der Bildhauerei von Anfang
bis Ende, das fördere das Durchhaltevermögen, handwerkliches
Geschick und nicht zuletzt die Freude an der Arbeit, wie
Jugendsozialarbeiterin Sonja Bielmeier anmerkt. „Das sind auch die
Dinge, die wir über unsere Förderung stützen wollen“, ergänzt
Elisabeth Ernst, Projektmanagerin des Kultur- und Schulservices in
Passau Stadt und Land.
15 Stunden verbringen die beiden Klassen mit Christian Schafflhuber,
Studienrat im Förderschuldienst Benedikt Muckenthaler und Sonja
Bielmeier betreuen das Projekt.
Auch Hannelore Eisner lässt die Kinder der Hans-Bayerlein-Schule
kreativ werden. Mit Gymnastikbändern, Masken, Handschuhen und
allerlei weiteren Materialien in Weiß oder Neon und einer
Schwarzlichtlampe verwandelt sie den Gemeinschaftsraum in ein
Schwarzlichttheater.
Lehrkraft Thomas Lindlein sieht auch bei den Schülern der Klassen
fünf und sechs die Freude an der Arbeit: „Sie arbeiten gerne im
Team, wer anfangs keine Lust auf das Projekt hatte, ist jetzt mit
Begeisterung dabei.“ Projektleiterin Hannelore Eisner verwirklichte
bereits an der Anne-Frank-Schule in Pocking zahlreiche selbst
geschriebene Theaterstücke.
Die Arbeit am Sonderpädagogischen Förderzentrum ist neu für sie. Die
Kinder hier seien „kreativ, fast schon zu kreativ“, sagt Eisner. Die
Passauerin passt die Rollen an die Schüler an und auch sonst dürfen
sie viel mitentscheiden. Gute Ideen im Umgang mit den Materialien
verbaut sie mit in die Proben, die später auf eine Vorführung
hinauslaufen sollen. Bis die Bewegungen zur Musik passen und die
Schüler sich an die Schwarzlichttechnik, die langsamen, schwebenden
Bewegungen gewöhnt haben, dauert noch etwas. Doch mit jeder Probe
machen sie Fortschritte und Hannelore Eisner spart nicht mit Lob.
Aufgeführt wird das Stück vor den jüngsten Schülern: „Die sind
leicht zum Staunen zu bringen und ein dankbares Publikum“,
schmunzelt Thomas Lindlein. Außerdem könnten sie dann sehen: „Das
kann ich auch mal machen“. Elisabeth Ernst, Lehrkräfte und Künstler
waren sich einig: Es sei wichtig, dass derartige Projekte
fortgeführt würden und keine Eintagsfliegen bleiben. Auf diese Art
kämen die Schüler mit Kultur in Kontakt, die ihnen sonst vielleicht
verwehrt bliebe.