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Sonderpädagogisches Förderzentrum Passau

Presse 2017

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Berufsvorbereitung und Berufsorientierung
in Lernen Fördern 1/17

 

 

Damit unsere Kinder und Jugendlichen eine Ausbildung beginnen können, müssen sie bereits in der Schule das lernen, was dafür wichtig ist. Wie dies möglich ist und im Sinne der Kinder und Jugendlichen umgesetzt werden kann, zeigen die folgenden Beispiele von LERNEN FÖRDERN vor Ort. Hier stellen wir Ihnen erfolgreiche und zielorientierte Projekte vor, die dank der Unterstützung des Missionswerks der Neuapostolischen Kirche durchgeführt werden konnten.

 

 

Steinbearbeitung in der Schule – erste Kontakte mit dem Handwerk
Acht Jungen und Mädchen aus den Klassen 7,8 und 9 des Sonderpädagogischen Förderzentrums Passau konnten im letzten Jahr unter der Leitung von Christian Schafflhuber an einem spannenden und lehrreichen Projekt zur Steinbearbeitung teilnehmen. Mit professionellem Werkzeug erhielten sie die Gelegenheit, aus einem Kalk- bzw. Sandstein ein Relief nach eigenen Vorstellungen zu fertigen. Im Sommer wurde daraus ein gemeinsames Kunstwerk errichtet, hier dienten die erstellten Reliefplatten als Ummantelung des Gesamtwerkes, das einen Ehrenplatz vor der Schule fand.
Im Rahmen des Steinmetzprojektes wurden wichtige Fähigkeiten gefördert, die für die Jugendlichen vor allem nach ihrer Schulzeit in Ausbildung und Arbeit von großer Bedeutung sind. Dazu gehören neben Ausdauer und konzentriertem Arbeiten das Umsetzen einer gestellten Aufgabe, das Erfassen von Arbeitsanweisungen sowie ein sorgfältiger Umgang mit Material und Werkzeug. Die Arbeit am Stein erfordert Disziplin und Durchhaltevermögen. Der Umgang mit Werkzeug wird vermittelt, um die Schüler auf eine Tätigkeit im handwerklichen Bereich vorzubereiten. Da viele von ihnen einen handwerklichen Beruf anstreben, sind diese Erfahrungen von großem Vorteil. Zudem lernen die Schüler, sich auf die Anleitung durch Menschen einzulassen, die ihnen nur wenig vertraut sind. Die Jungen und Mädchen sammeln in ihrer gewohnten, ihnen Sicherheit gebenden Umgebung praktisch-technische Erfahrungen. Gleichzeitig können sie lernen, sich gegenseitig zu unterstützen und ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Im Rahmen des Projekts werden die psychologischen Merkmale des Arbeitsverhaltens und der Persönlichkeit zum Erwerb der Ausbildungsreife gefördert. Zu diesen zählen Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz, Kritikfähigkeit, Leistungsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein sowie Selbstorganisation und Selbständigkeit. Durch das gemeinsame Ziel und gegenseitige Hilfestellung wird die Teamfähigkeit gefördert. Das Selbstwertgefühl wird ebenfalls gesteigert, weil die Schüler Lob während der Umsetzung erhalten und sie das Ergebnis harter Arbeit sehen.
Laut Einschätzung von Herrn Schafflhuber und der Schulsozialarbeit wurden diese Ziele durch die engagierte und zielgerichtete Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler, die bei der Umsetzung großen Spaß hatten, erreicht. Sonja Bielmeier, Schulsozialarbeiterin Hans-Bayerlein-Schule Passau  

 

 

Rückmeldungen der Schüler

Nadine (14): „Ich habe einen Stern aus dem Stein geschlagen. Das ist nicht einfach, weil die Spitzen des Sterns sehr schwierig zu bearbeiten sind. Da braucht man schon das richtige Gefühl dafür. Aber ich glaube, das habe ich. Zumindest funktioniert es ganz gut und Herr Schafflhuber musste mir auch gar nicht so oft helfen. Das Arbeiten mit Stein gefällt mir super.“

Oliver (14): Ich könnte mir schon vorstellen, dass ich später mal was mit der Bearbeitung von Stein mache. Das Projekt hier an der Schule macht echt Spaß. Ich habe versucht, einen Boxhandschuh aus dem Stein zu schlagen, weil mein Hobby das Boxen ist.“

 

-red/Foto: Schule