Presse 2015
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Kunst verbindet und macht stolz
Schüler der
Hans-Bayerlein-Schule eröffnen Ausstellung "Different Thinking"
am 24.06.2015 in der PNP
Präsentierten ihre Kunstarbeiten unter dem Motto "Different Thinking" vor großem Publikum (v.r.): Ricarda, Sebastian, Alexander, Nico und Philipp, hier vor Rupprecht Geigers Bild "Geist und Materie 1".
"Sind wir anders? Nein wir machen das Gleiche wie andere Kinder und
Jugendliche", also etwa sich miteinander treffen, Musik hören und
"immer öfter auch Hausaufgaben". Nur denkt eben jeder anders über
das, was er sieht oder erlebt. Dieses Statement haben Schüler der
Hans-Bayerlein-Schule zum Grundsatz eines Kunstprojekts gemacht, das
sie am Montag im Sonderpädagogischen Förderzentrum Passau (SFZ)
vorgestellt haben. Es entstand gemeinsam mit der Wichern-Schule in
Würzburg und mit Unterstützung der Kunsthalle in Schweinfurt, des
Diakonischen Werks Würzburg, der Deutschen Bahn und des
Berufsverbands Bildender Künstler (BBK) in Niederbayern.
Die Kunstwerke, welche die Schüler im Alter zwischen acht und 16
Jahren ein Halbjahr lang im Unterricht erarbeitet haben, wurden
bereits in der Schweinfurter Kunsthalle ausgestellt. Dort verlieh
das Unternehmen der Mainfrankenbahn den beiden Schulen aus Würzburg
und Passau ihren KulturAward 2015. Nun haben die Schüler ihre
Arbeiten in der Hans-Bayerlein-Schule in einer feierlichen
Ausstellungseröffnung vorgestellt.
Konrektor Stefan Bauer und Regierungsschuldirektor Reiner Fauser
bedankten sich bei allen beteiligten Schülern und Lehrkräften für
ihr Engagement, besonders bei Claudia Schönitz und Stephanie Becker,
die das Projekt in Würzburg bzw. Passau betreuten. Als Leiter des
staatlichen Schulamts und stellvertretender Landrat lobte Klaus
Jeggle das Schülerprojekt. "Die Auseinandersetzung mit Kunst ist
wichtig, schon in der Schule", sagte Jeggle. Kunst zeichne den
Menschen aus. Auch den Berufskünstlern sei die Verbindung von Schule
und Kunst stets ein Anliegen, sagte BBK-Vorsitzender Hubert Huber.
"Wir brauchen im BBK immer Nachwuchs. Ihr seid herzlich willkommen",
sagte er zu den Schülern, so sie später einmal Künstler werden
wollen.
Vor einem Bild des Münchner Künstlers Rupprecht Geiger (1908–2009)
begannen die Schüler Alex, Nico, Philipp, Ricarda und Sebastian
einen Rundgang durch die Ausstellung. Der große rote Kreis auf dem
Werk "Geist und Materie 1" war Ausgangspunkt für ihre Gedanken, die
sie in verschiedenen Schulfächern zu künstlerischen Ideen
verarbeiteten. Dabei entstanden Gemälde, Fotos, Comics, Objekte und
Skulpturen. Dass die Erde eine Kugel ist, war zum Beispiel ein
Thema, zu dem die Schüler Kugelobjekte und Bilder zum Planetensystem
schufen und sich mit dem Phänomen von Sonnen- und Mondfinsternis
befassten. Um zu zeigen, dass der Kosmos eines Menschen beschränkt
ist, haben sie Boxen gebaut. Wie verschieden wir Menschen alle sind,
haben sie mit unzähligen Porträtfotos erfasst, zusammengestellt in
großen Collagen. Auch ein Video zum Thema Mobbing ist entstanden.
Das Schlusswort der Vernissage übernahm der Leiter der Würzburger
Wichern-Schule, Wolfgang Beckmann: "Ihr habt Großes geleistet". Das
Projekt habe bewiesen: Man müsse die Schüler nur machen lassen und
dann können sie auch etwas schaffen, worauf sie am Ende stolz sind.
Und dabei erfahren, dass auch Kunst Arbeit macht, wie schon Karl
Valentin wusste.
Zu sehen im Foyer der Hans-Bayerlein-Schule, Dr.-Eggersdorfer-Str.1.
- red: Gabriele Blachnik - Foto: Schule