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Sonderpädagogisches Förderzentrum Passau

Presse 2014

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Ein behutsamer Weg zur Schulreife
Hans-Bayerlein-Schule bietet spezielle Förderung für Drei- bis Sechsjährige – Tag der offenen Tür am 10. April
am 29.03.2014 in der PNP

 

Schulreife

Alles richtig gemacht! Vor Freude wirbelt dieser kleine Schul-Aspirant seine Mütze in die Luft. In der SVE, der Schulvorbereitenden Einrichtung der Hans-Bayerlein-Schule werden maximal zwölf Kinder, die Probleme im normalen Kindergarten hatten, individuell auf den Schulalltag vorbereitet. − Foto: Eckelt

 

Lisa Marie und Richie sollen fünf Steine bringen. Svenja, Mathei etwas Spitzes und Lisa etwas Weißes. Die Kleinen laufen los, suchen den Garten der Hans-Bayerlein-Schule ab und breiten Steine, kleine Äste und Gänseblümchen auf der blauen Decke vor ihrer Erzieherin Karin Fürlinger aus. Die anderen Kinder bleiben sitzen und warten auf ihren Auftrag. Was wie ein Kinderspiel aussieht, ist für die Vorschüler gutes Training. Einen Auftrag verstehen, ihn annehmen und zu Ende bringen – damit haben manche bis ins Erwachsenenalter Probleme.

Die Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) der Hans-Bayerlein-Schule hat das Ziel, auf jedes Kind so einzugehen, dass es bei der Einschulung die klassischen Fähigkeiten beherrscht, die ihm den Unterricht erleichtern. Dazu gehört die Konzentration genauso wie sprachliches Verständnis, Motorik, aber auch Sozial- und Lernverhalten. Aus ganz verschiedenen Gründen brauchen manche Kinder dafür mehr Aufmerksamkeit als andere.

In zwei Kindergärten habe sie es versucht, erzählt eine Mama, Ihr inzwischen knapp Fünfjähriger hat sich nicht integriert. Jannik wollte nicht mitspielen, saß meist alleine – abseits. "Es hat ihn manchmal richtig geschüttelt. Er hat sich dann so aufgeregt, dass er sich auch übergeben musste. Aber ich kann ihn ja nicht immer vom Kindergarten daheim lassen."

In den Gruppen im normalen Kindergarten waren bis zu 28 andere Mädchen und Buben. Den Erzieherinnen bleibt für "schwierigere Kinder" nicht unbedingt so viel Zeit. Seit Jannik die kleine Gruppe am Sonderpädagogischen Förderzentrum (SFZ) nahe der Neuburger Straße besucht, macht er alles mit. Es sind nur zehn Mädchen und Buben, um die sich eine Heilpädagogische Förderlehrerin, ein Praktikantin und zusätzlich eine Kinderpflegerin kümmern. Jannik ist hier aufgeblüht."Er hat seine Unsicherheit abgelegt und sogar bei der Weihnachtsfeier an einer Aufführung teilgenommen", freut sich seine Mutter. Die Familie ist in Grubweg zu Hause. Der Bub wird morgens abgeholt und in die Einrichtung der Hans-Bayerlein-Schule gebracht.

Solche und ähnliche Geschichten können viele der Eltern erzählen, die sich dafür entscheiden, ihre Tochter oder ihren Sohn in den speziellen Kindergarten am Sonderpädagogischen Förderzentrum zu schicken. Die SVE nimmt Kinder im Vorschulalter auf, die auf Grund ihrer Entwicklungsverzögerung im Kindergarten oder durch Frühförderung nicht ausreichend betreut werden können, um möglichst erfolgversprechend eingeschult werden zu können.

Studienrätin Regina Thiery ist am Förderzentrum zuständig für Diagnose wie Einzelförderung und Schulberatung. Die Lehrerin betreut in den beiden schulvorbereitenden Gruppen die einmal acht und einmal zehn Kinder. Es gehe um die klassischen Fähigkeiten wie Sprache und Motorik, Aufmerksamkeit und Konzentration genauso wie um das Sozialverhalten. Die Kinder werden behutsam vorbereitet. "Wir gehen auf die extrem ruhigen Verschlossenen genauso ein wie auf die besonders Aktiven, die viel Bewegung brauchen", erklärt Karin Fürlinger. Und Studienrätin Birgit Eichberger, ebenfalls Lehrerin am Sonderpädagogischen Förderzentrum, betont, dass es darum gehe, den Kindern ein Scheitern zu ersparen. Sie sollen selbstbewusst und psychisch stabil sein, um die Anforderungen zu meistern. Inklusion, also die unbedingte Integration in den Alltag herkömmlicher Schulen, so die Pädagoginnen, sei nicht für jedes Kind der optimale Weg. Es gibt einfach viele, die aus verschiedensten Gründen, mehr Aufmerksamkeit, mehr Betreuung brauchen.

Zusammen mit den Eltern suchen die Erzieher der SVE den weiteren Weg für das Kind. Ist es stabil genug für die Grundschule oder braucht es weiterhin mehr Zeit und Betreuung im Sonderpädagogschen Förderzentrum? In Diagnose- und Förderklassen haben sie etwa die Möglichkeit, den Stoff von zwei Schuljahren in drei Jahren zu lernen. Dann können alle Beteiligten wieder entscheiden, wie es weitergehen soll.
Über die Hans-Bayerlein-Schule, die für Kinder und Jugendliche gedacht ist, deren Förderschwerpunkte in den Bereichen Lernen, Sprache und sozial-emotionale Entwicklung liegen. Mehr über die Schule, das Sonderpädagogische Förderzentrum (SFZ) die Schulvorbereitende Einrichtung (SVE), deren Alltag und deren Ziele erfahren interessierte Eltern beim Tag der offenen Tür am Donnerstag, 10. April, von 8.30 bis 11 Uhr

red: sah