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Sonderpädagogisches Förderzentrum Passau

Presse 2013

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Ein Abschluss, der Selbstvertrauen schenkt
Elf Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums Passau (SFZ) machen ihren Mittelschulabschluss
am 16.07.2013 in der PNP

 

Mittelschulabschluss 2013

Die Daumen hoch: Elf Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums haben den Mittelschulabschluss geschafft. Das freut auch ihre Lehrer (hinten v.l.) Alexander Lampe, Stephanie Kaspar und Susanne Beer. − Foto: Zanner

 

Er macht sie stolz und gibt ihnen Selbstvertrauen: Elf Schüler der 9.Klassen haben den Mittelschulabschluss in der Tasche. Das ist Premiere am Sonderpädagogischen Förderzentrum in Passau, denn bisher war dies nur an Regelschulen möglich. Die neue Volksschulordnung eröffnet diese Möglichkeit nun auch an Einrichtungen wie der Hans-Bayerlein-Schule.
Von den 18 Schülern der Abschlussklassen haben sich elf Jugendliche dieser Herausforderung gestellt. Einer von ihnen ist Marcel (17). In seinem Umfeld haben nicht alle daran geglaubt, dass er diesen Abschluss schafft. „Das war ein besonderer Anreiz für mich“, sagt der 17-Jährige, der die Skeptiker eines Besseren belehrt hat. Nun wird er nach der Schule eine Lehre als Maurer machen.
Auch Nadine (17) ist froh, dass sie sich für den Mittelschulabschluss angemeldet hat, auch sie hat schon eine Ausbildungsstelle als Floristin. Der Mittelschulabschluss mache sich im späteren Lebenslauf aber einfach besser, glaubt die 17-Jährige, die sich die Prüfungen schwieriger vorgestellt hat, als die tatsächlich waren. „Es war zu schaffen“, sagt Nadine. An drei aufeineinanderfolgenden Tagen mussten die elf Schüler eine schriftliche Prüfung in Deutsch, Mathematik und in den Sachfächern ablegen. Zudem gab es eine mündliche Prüfung in Deutsch zu bestehen. Im Rahmen der einwöchigen Praxisprüfung sollten die Schüler einen Gegenstand (zum Beispiel eine Buchstütze) herstellen und diesen Prozess von der Planung bis zur Durchführung auch dokumentieren.
Laut Schulleiter Peter Thalheim sei der Mittelschulabschluss für die Jugendlichen in erster Linie ein Balsam fürs Selbstbewusstsein. Dennoch ist der Abschluss etwas wert: „Den Kindern wurde nichts geschenkt“, betont Thalheim. Anstrengen mussten sich alle. Und das taten sie auch, wie Susanne Beer, eine der Klassenleiterinnen, bestätigt:„Die Schüler haben den Abschluss sehr ernst genommen“ Den Erfolg ihrer Mühen werden die Absolventen des SFZ am 23. Juli schwarz auf weiß in ihren Händen halten, wenn die Zeugnisse verteilt werden. Laut Peter Thalheim hat der Großteil der Schulabgänger bereits eine Ausbildungsstelle.
An der Hans-Bayerlein- Schule beginnt die Berufsorientierung bereits in der 7. Klasse. Die Agentur für Arbeit, die ins Haus kommt, unterstützt den Prozess und ist bemüht, die Schüler auch entsprechend in den Betrieben unterzubringen, zum Beispiel als Maler, Lackierer, Bäcker oder Metzgereifachverkäufer.

 − Von Elke Zanner